Liebe Leserin, du bist gerade hier gelandet, weil du genau danach gesucht hast: Dinge, die man mit 40 nicht mehr tun sollte. Wie schön, dass du dazu meine Seite gefunden hast, denn hier gebe ich dir die – wie ich finde – einzig richtige Antwort darauf. Und die ist voll simpel:
Sich nicht mehr von irgendwelchen Frauenmagazinen vorschreiben lassen, was man wann zu tun und zu lassen hat.
Ganz ehrlich, die Zeiten, in denen ich mir Ratschläge von Magazinen geholt habe, sind ungefähr seit meinem BRAVO-Abo und dem Dr. Sommer Team vorbei. Gilt das nur für mich? Als ich anfing, mich mit dem Thema „Midlife Crisis bei Frauen“ zu beschäftigen, sah ich, wie viele Frauen jeden Monat diese Phrase da oben googeln. Und ich frage euch jetzt mal zurück:
Ladies, was wollt ihr euch denn noch alles vorschreiben lassen?
Zu mir meinte neulich jemand, mit 40 sei man zu alt, um Glitzer-Eyeliner zu tragen. Als Reaktion darauf habe ich mir direkt mal Glitzer-Eyeliner in allen Farben des Regenbogens bestellt. Überkompensieren kann ich.
Oder auch so ein Klassiker: Mit 40 sollte man die Haare nicht mehr lang tragen.
Mehrere Jahre sind mir durch die f*cking Prämenopause ohne Ende die Haare ausgefallen. Und jetzt, da sie endlich wieder in Massen und gesund wachsen, soll ich sie mir abschneiden lassen? Nur, weil irgendwer da draußen lange Haare bei Frauen über 40 albern findet?
Finde ich schon erstaunlich, was ich alles zu lassen hätte, wenn ich auf euch hören würde.
Während meiner Recherche zu dem Thema bin ich auf etliche Beiträge gestoßen und sehr viele Listen. Hier mal ein Auszug aus den Don’t’s. Ich verlinke die Artikel nicht, sonst schenke ich ihnen ja mehr Aufmerksamkeit, als sie meiner Meinung nach bekommen sollten.
Einer dieser Artikel sagt, was ich mit Ü40 nicht mehr besitzen darf:
- Strumpfhosen mit Laufmaschen (Tenor: leiste dir was Gutes): Und was, wenn ich morgen meine Punk-Phase nachholen möchte, die ich als Teenager übersprungen habe?
- Kleider besitzen, die ich seit 20 Jahren nicht mehr getragen habe: Wisst ihr was? Die Klassiker in meinem Schrank werfe ich doch nicht weg, nur, weil ich befürchte, ich könnte damit aus der Mode fallen. Das ist mir sowas von wumpe.
- T-Shirts von Ex-Freunden: Ganz ehrlich. Wir sind doch keine Teenager mehr. Die hat man in unserem Alter doch schon zusammen mit dem Ex-Freund aus dem Fenster geworfen – oder nie besessen.
- Kitschige Handyhüllen: Schade, gerade letzte Woche habe ich die durchsichtige Handyhülle mit der Flüssigkeit innen drin und den goldenen Glitzerpartikeln weggeworfen. Sie sah nicht mehr so toll aus, aber das Rumdrücken darauf hat mich total entspannt. Könnte ich bei Gelegenheit mal nachkaufen…
- Choker: Als Linedancerin habe ich ca. 10 Jeans-Choker im Schrank. Ich weiß schon, ihr meint die Plastik-Dinger aus den Neunzigern, mit den hübschen Mustern. Sowas habe ich noch nie getragen, weil es noch nie zu mir gepasst hat.
Der nächste Artikel sagt mir noch genauer, was ich mit 40 nicht mehr tragen sollte:
- Teile aus Polyester: Habe ich noch nie gern getragen, auch mit Anfang 20 nicht. Aber Kleidungsstücke aus Kunstfaser sind nunmal günstig. Und nicht alle haben genug Scheinchen im Portemonnaie, um dem allgegenwärtigen Modedruck bei Breuninger zu begegnen. Auch mit Ü40 noch nicht. Die Arroganz solcher Artikel nervt mich eh ohne Ende.
- Modeschmuck, der verfärbt: Fand ich auch schon mit Anfang 20 nicht toll. Natürlich sieht das billig aus und ist oft auch nicht besonders gesund. Bahnbrechender Hinweis!
- Acrylwolle in allen Formen: Ja, puh.
Und dann steht in diesen Artikeln auch noch, ich solle mich mit Ü40 „von falschen Idealen verabschieden“, und ich sei toll so, wie ich bin. Soll das ein Witz sein?
Ihr wollt mir doch mit diesem „Dinge, die man mit 40 nicht mehr machen sollte“-Mist diese falschen Ideale doch gerade erst eintrichtern.
Wovon ich mich also am allerliebsten verabschiede, sind solche Artikel, die mit erst erklären, was ich jetzt mit 40 nicht mehr besitzen darf, um mir dann noch per Affiliate-Link die besseren Alternativen zu verkaufen. Ihr müsst eure Leserinnen für superdämlich halten. Möge das nächste Helpful-Content-Update von Google diesen toxischen Müll kräftig mit in die SI-Absturz-Hölle ziehen.