Schicksalserprobte Mama, Witwe und pflegende Angehörige

Was soll ich sagen – in meinem Leben ging’s ganz schön rund.

In meiner Kindheit musste ich viel zu früh viel zu viel Verantwortung tragen. Deshalb bin ich auch…

1999 von meiner Heimat Düsseldorf nach Hamburg geflüchtet, meinen eigenen Hausstand gegründet, habe mich verliebt, verlobt und geheiratet, eine wunderbare Tochter L bekommen, mich getrennt und anschließend einige Jahre als Wochenendmama mit pflegebedürftigen Eltern zwischen 3 Städten gelebt:

  • Kind in Hamburg,
  • Vollzeit-Job in Lübeck,
  • Eltern noch in Düsseldorf.

Natürlich habe ich noch mehr leicht verrückte Dinge gemacht.

Zum Beispiel 2014 nach der Trennung noch zusammen mit meinem Ex ein Haus gekauft, in dem er mit unserer Tochter lebte. Wir haben die Dinge eben schon immer ein bisschen anders gehändelt als andere Leute. Dieser gemeinsame Hauskauf als Ex-Paar wurde möglich, weil wir einen freundschaftlichen und vertrauensvollen Umgang miteinander bewahrt hatten.

2015 spitzte sich die gesundheitliche Lage meiner Eltern (beide Ende 70) zu, mein Vater bekam Parkinson, meine Mutter wurde dement, und ich begann, aus der Ferne ihren Haushalt zu führen – so gut ich konnte. Davon erzähle ich auf missionmamapapa.de, meinem Blog, mit dem ich 2017 für den Goldenen Blogger nominiert war.

2017 verstarb mein Papa, und wir zogen meine Mama nach Hamburg um, was mit einer groß angelegten Entrümpelung und Sanierung meines Elternhauses mit anschließendem Verkauf verbunden war, was ich ohne die Tatkraft meines neuen Partners T niemals alleine geschafft hätte.

2018 erhielten wir für Mama die Diagnose „Alzheimer im Anfangsstadium“ – kaum, dass sie in Hamburg ihre neue Wohnung nebenan bezogen hatte.

2019 habe ich mir – in einem Anflug von Midlife Crisis – ein Fiat 500 Cabrio gekauft. Und ja, ich finde das an dieser Stelle erwähnenswert. Es war das Jahr, in dem ich 40 geworden bin.

Hier in Hamburg habe ich Mama 7 Jahre lang zusammen mit einem ambulanten Pflegedienst gepflegt, bevor ihre Demenz so stark wurde, dass sie nicht mehr in ihrer eigenen Wohnung leben konnte und in eine Pflegeeinrichtung umziehen musste. Und wieder musste eine Wohnung samt Keller entrümpelt werden.

Aber T und ich hatten ja langsam Übung im Entrümpeln.

Mama geht es in der Pflegeeinrichtung heute blendend, ich glaube, sie hält da den ganzen Laden munter auf Trab und hat nach eigenen Aussagen „die Zeit ihres Lebens“. Dass man ihr die Demenz kaum noch anmerkt, verdanken wir ausschließlich der liebevollen 24/7-Betreuung dort.

Duchatmen war uns trotzdem selten vergönnt.

2021 – mitten in der Coronazeit – verstarb der Papa meiner Tochter, mein Kind wurde zur Halbwaise und ich zur Witwe, mit gerade mal 41 Jahren. Und dann war da noch sein Haus – L’s Zuhause. T und ich beschlossen, dort einzuziehen, damit L ihr Zuhause und ihre gewohnte Umgebung behalten konnte. Kein einfacher Schritt, für niemanden von uns, aber genau richtig.

Und wieder musste ein Haus entrümpelt und saniert werden

Wir wurden langsam Profis darin. Und weil wir noch nicht genug zu tun hatten, schafften wir uns neben unseren Vollzeitjobs, der Sanierung, den Pflegethemen und der Trauerarbeit noch mitten im Winter unseren kleinen Herzens-Havaneser Happy an, den man als Welpen wochenlang 11x pro Nacht nach draußen in den Schnee zum Pinkeln tragen musste. Also ich. Es ist mein Hund.

Den wir sehr liebhaben und der den Neustart im neuen, alten Haus wesentlich leichter gemacht hat.

Zwischendurch sind wir auch noch mit Mama auf ihre lang ersehnten Kreuzfahrten gegangen, die uns allen sehr gut getan haben.

Manchmal wundere ich mich auch, wie wir das alles geschafft haben. 💪

Nun schreiben wir das Jahr 2025 – und das erste Mal seit 15 Jahren habe ich wieder Zeit für mich!

Ich habe all das durchgestanden und here we are. Abgesehen von zwei Frozen Shouldern bin ich gesundheitlich ganz passabel durch alles durchgekommen. Und sehr dankbar, für meine Tochter da sein zu können. That’s my story, ich bin jetzt 46 Jahre alt – älter, als Ls Papa werden durfte, und feier jeden Geburtstag sehr.

3 Dinge habe ich im Laufe der Zeit verinnerlicht:

  1. Älter werden ist ein Geschenk.
  2. Benjamin Franklin hatte Recht*.
  3. Egal, wie gut du vorbereitet bist – Murphy’s Law rules. Es trifft immer das ein, womit du garantiert nicht gerechnet hast, also schaff dir neben einer guten Krisenvorbereitung am besten auch noch Gelassenheit, Resilienz und reichlich Humor (falls noch nicht vorhanden) an.

*mit dem, was er sagte, nämlich:

If you fail to prepare, you’re prepared to fail

Also sinngemäß:

Wenn du damit scheiterst, dich vorzubereiten, bereitest du dich aufs Scheitern vor.

Und wer scheitert schon gerne. Vorsorge ist also „voll mein Ding“. Ich bin aber keine Prepperin im üblichen Sinne, bei mir geht es eher um Krisenvorsorge mit Köpfchen.

Mein Hang zum Plan B hat mich in Krisensituationen schon oft gerettet.

Es liegt mir am Herzen, meine Erfahrungen zu teilen und dafür zu sorgen, dass wir alle ein bisschen besser gerüstet durch dieses Leben navigieren – so ist neben meinem privaten Blog lonari.de und meinem „Wenn Eltern altern“-Blog missionmamapapa.de auch noch mein Krisenvorsorge-Blog hoermalwerdabunkert.de entstanden.

Hier gebe ich alle guten Tipps und Ratschläge, die ich im Laufe der Zeit von wirklich hilfreichen Menschen bekommen habe, weiter. Auch, wenn wir nicht alles vorhersehen können – gute Vorsorge beruhigt, und das ist doch auch viel wert.

Also herzlich willkommen in meinem Universum – ich freue mich, dass ihr da seid und gemeinsam mit mir weiterreist!

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